PM: Bekannter Neonazi meldet verschwörungsideologischen Autocorso an
Der in Mittelhessen seit Jahren bekannte Neonazi Manuel Mann hat für Donnerstag einen verschwörungsideologischen Autocorso angemeldet. Startpunkt ist am 18.2 um 17h am Messeplatz, laut Eigenaussage soll der Autocorso von dort über die Marburger Kernstat nach Gladenbach, dann ins Lahntal und wieder nach Marburg zurück gehen. Seit einigen Wochen werden aus dem verschwörungsideologischen Spektrum vermehrt Autocorsos angemeldet, zuletzt kam es dabei in Freiburg zu Angriffen auf Gegendemonstrant_innen.
Der Anmelder Manuel Mann ist kein Unbekannter. Seit 20 Jahren versucht er in Mittelhessen Nazistrukturen aufzubauen und war u.A. im „Volkstreuen Komitee für gute Ratschläge“, „Aktionsbündnis Mittelhessen“ und der NPD aktiv, für die er 2009 kandidierte. Am 17.01.2004 meldete Manuel Mann eine Demonstration in Gladenbach an, an der auch der Rechtsterrorist und spätere Mörder von Walter Lübcke, Stephan Ernst, teilnahm. Zuletzte hatten wir im Oktober ausführlich über ihn berichtet, als er an einer Kundgebung von Weiterdenken Marburg teilnahm und im Anschluss vermeintliche Gegendemonstarnt_innen angriff. Im Nachgang an unsere Publikation (sowie der des Bündnis gegen Rechts Marburg und Kein Frieden mit Antisemiten) kam es innerhlab von Weiterdenken Marburg zu Streitigkeiten ob des Umgangs mit Mann. Inhaltlich hat Weiterdenken keine Probleme mit ihm, eine Fraktion wollte jedoch öffentlich von ihm Abstand nehmen um einen Imageschaden zu vermeiden.
Wilma Streit, Presseprecherin von Stadt, Land, Volk hierzu:
„Nachdem bereits mehrfach bekannte Neonazis an Kundgebungen in Marburg teilnahmen hat sich das verschwörungideologische Spektrum im Nachgang immerhin teilweise und aus taktischen Gründen von ihnen distanziert. In den vergangenen Monaten hat sich dieses Milieu offensichtlich weiter nach rechts entwickelt. Nun gibt es nicht mehr nur keine Berührungsängste mit Neonazis, sie melden sogar ihre Versammlungen an.“
Zu Weiterdenken Marburg, der AfD Marburg-Biedenkopf und ihrem Verhältnis zu Corona-Leugner_innen haben wir unlängst eine Broschüre veröffentlicht.
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