Erneut Nazi-Burschen geoutet

Quelle indymedia//archiv (06.06.2025)

Nachdem mitte Mai drei Mitglieder der Marburger Burschenschaft Germania geoutet wurden (indy//archiv//stadtlandvolk), hat es diesmal die Marburger Burschenschaft Rheinfranken getroffen.

Mike Dennis Bartold aus Dortmund studiert Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg und an der Ruhr-Universität Bochum.
Er ist Mitglied der Marburger Burschenschaft Rheinfranken und besuchte 2023 und 2024 den Burschentag in Eisenach.  2023 kandidiert er für die AfD Dortmund als Bezirksbürgermeister. Außerdem ist er stellvertretender Sprecher des AfD Kreisverbandes Dortmund. Im Mai 2024 war er zentraler Organisator einer „geheimen“ Veranstaltung der Jungen Alternative (JA) in Bochum, bei der auch Matthias Helferich und Christian Zaum teilnahmen. Helferich bezeichnete sich selbst in der Vergangenheit als „freundliches Gesicht des NS“. Zaum ist Bundestagsabgeordner der AfD und Alter Herr der Marburger Burschenschaft Rheinfranken. Im November 2024 half Barthold Matthias Helferichs bei der Hetze gegen eine Geflüchtetenunterkunft: Für eine Instagram-Story gab er sich als zufälliger Passant aus. Im April 2025 besuchte Barthold gemeinsam mit anderen Burschen das EU-Parlament, vermutlich auf Einladung eines AfD-Europaabgeordneten.

Der aus Echzell in der Wetterau stammende Luca Bianchi (Geb: 10.10.2002) machte 2002 sein Abitur an der Singbergschule Wölfersheim und studiert seit dem Wintersemester 2022 an der Philipps-Universität Marburg. Als Jugendlicher war er 2012 bei der Naturschutzjugend des NABU aktiv, während seiner Schulzeit  brachte er sich auch in die Schülervertretung ein. 2019 war er an der Gründung des Dorfhilfevereins von »Echzeller helfen Echzellern« beteiligt und wurde als Beisitzer in den Vorstand gewählt.
Er ist mindestens seit dem Sommer 2024 Mitglied der Marburger Burschenschaft Rheinfranken und besuchte 2024 den Burschentag in Eisenach. Bianchi zeigt sein autoritäres Denken auch online, in seiner Instagrambio stand zeitweise der Bibelvers: „Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen.“( Mt 10, 39)

Der aus der Ukraine stammende Andrii Babak (Geb: 22.09.2000) studiert aktuell Wirtschaftswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg im Master. Zuvor studierte er ab 2020 BWL in Münster und war spätestens ab Mitte 2020 Mitglied der Landsmannschaft Sorabia-Westfalen Münster im Dachverband Coburger Convent (CC). Nach dem CC-Pfingstkongress  2018 wurde öffentlich, dass ein Mitglied der „Landsmannschaft Niedersachsen im CC zu Hannover“ einen anderen CCler mit „Heil Hitler“ grüßte. Der Täter wurde vom CC gedeckt, weil er Richter ist und um den „guten Ruf“ der Organisation zu schützen. Dies ist nur einen der unzähligen Nazi-Skandale um den CC. 2023 zog es Babak für seinen Master nach Marburg. Obwohl sein Bund aus Münster mit der „Hasso-Guestfalia“ „Freundschaftsbrüder“ in Marburg hat, zog er auf das Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken. Seit 2023 hat er eine Stelle bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutschland, 2024 fing er mit Französisch und Spanisch einen zweiten Bachelor in Marburg an. Babak strebt offensichtlich eine Karriere in der feien Wirtschaft an. Solche sog. Karriere-Korpos sind durch das umgekehrte Rentenprinzip für ihre Studentenverbindungen unter anderem als Geldgeber strukturrelevant.

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Die Marburger Burschenschaft Rheinfranken ist ein Lebensbund und muss als rechte Formungs- und Schulungsort verstanden werden, deren Stärke darin liegt, junge rechte Männer im eigenen Sinne auszubilden und deren Charakter zu formen. Durch die ritualisierte und brauchtumsbezogene Sozialisation in der Burschenschaft werden die einzelnen Mitglieder in puncto Männlichkeit, Unterordnung und Härte zugerichtet, während gleichzeitig eine inhaltliche Ausbildung stattfindet. Ihr Haus wird als neonazistischer Veranstaltungsort genutzt: Eingeladen werden Holocaust Leugner, wie Horst Mahler, im Jahr 1999, oder auch Faschisten wie Björn Höcke, im Jahr 2019. Im April 2017 griffen Rheinfranken gemeinsam mit Mitgliedern der Marburger Burschenschaft Germania und der Burschenschaft Normannia Leipzig zu Marburg Fotojournalist_innen mit Teleskopschlagstöcken und Pfefferspray in der Lutherstraße, am Rande eines Landeskongresses der Jungen Alternative Hessen, an. Die Mitglieder der Marburger Burschenschaft Rheinfranken finanzieren extrem rechte Strukturen, bilden Nachwuchs aus verbreiten ihre menschenverachtende Ideologie und greifen regel- mäßig Menschen die nicht in ihr Weltbild passen an. Das und nichts anderes ist ihre „Tradition“!
Infos gerne an lebensbund.org

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