Marius Metje – Extrem rechter Rheinfranke

09.04.2019

Marius Metje, geboren am 23.01.1999, ist seit 2017 Burschenschafter der Naziverbindung Rheinfranken Marburg. 2017 wurde er Fux, es ist davon auszugehen, dass er inzwischen aktiver Burschenschafter ist. In seiner Freundesliste ist ein buntes Potpourri Rechter verschiedener Coleur zu finden: AfD- und JA’ler wie Dubravco Mandic oder Markus Frohnmeier, Identitäre wie Heinrich Mahling, klassische NS-Neonazis wie Lars Roth, fundamentale Christen wie Nils Grunemann oder laut eigenaussage kaisertreue wie Benjamin Haasis (der trotzdem gerne Screwdriver-Shirts trägt oder sich vor Hakenkreuzfahnen posiert); die Meisten davon Burschenschafter. An dieser Stelle wird wieder einmal das verbindene Element von Burschenschaften offensichtlich, die (extreme) Rechte verschiedener Lager zusammen bringt.

Seine Nazikarriere begann allerdings schon vor seiner Burschenzeit. Der aus Süd-Niedersachsen stammende Metje entschied sich bereits 2015 für einen Beitritt zur Jungen Alternative, seit Oktober 2016 war er im JA-Bezirksvorstand. Wegen seiner Tätigkeit in der JA ist er auch in der ARD-Doku „Die Story im Ersten: Am rechten Rand“ bei Minute 24:50 zu erkennen.

Der in der Mitte

Seit dieser Zeit ist er mit Lars Steinke befreundet, der ihn liebevoll „Metjewitsch der Schlächter“ nennt. Gegen den Neonazi Steinke läuft zur Zeit wegen verschiedener extrem rechter Äußerungen und Aktivitäten ein Parteiausschlussverfahren in der AfD. Steinke ist zudem Leiter der Trollfabrik „Reconquista Germanica“, die spätestens seit Jan Böhmermanns Parodie „Reconquista Internet“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sein sollte.

In Marburg hat Metje bei der extrem rechten Burschenschaft Rheinfranken sein Zuhause gefunden. Diese fiel vor allem durch den Rheinfranken-Leak auf, in dem neben persönlichen Bilder, z.B. von Mensuren oder vor Hakenkreuzfahnen auch das Fuxen-Erziehungsbuch zu finden war. Dort ist neben autoritären und reaktionären Erziehungsmodellen auch harter Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus zu finden. Mit den Rheinfranken besuchte er mehrmals Bundesbrüder in Gent, einmal zu einem Vortrag von Nigel Farage. Darüber hinaus war er mehrmals Gast bei der Alemannia Marburg.

Sein Weltbild ist – wenig überraschend – äußerst menschenverachtend. Er liked in Facebook beispielsweise ein Post der dem Südtiroler Rechtsterrorismus in den 1970er Jahren dankt, außerdem scheint ihm der syrische Diktator Assad zu gefallen, unter dessen Fittiche emanzipatorische, kurdische Projekte in Nordsyrien angegriffen werden. Einen Post von Normane Adi Volkmann, der sich darüber freut, „einen Hipstermongo mit FSA-Flagge [Freie Syrische Armee] aus dem Biergarten gepöbelt“ zu haben und mit „#TeamAssad“ endet, kommentiert Metje mit „hahaha wie feierlich“.

Sympathie für Diktatoren und Rechtsterroristen, autoritär-faschistischer Männerbund, Freundschaft mit Jungnazi Steinke und nicht zuletzt ein Vorstandsposten in der AfD-Jugend: Gegen Leute wie Metje reicht es nicht #NazisRaus zu twittern, sie gilt es mit allen Mitteln zu bekämpfen!